
Ein neuer Weg nach einer Trennung kann durchaus herausfordernd sein. Welche Richtung soll ich einschlagen, oder besser gesagt, wohin wird mich mein Weg führen?
Ich hatte viele Fragen und musste Antworten finden, was sich als ziemlich große Herausforderung herausstellte. Ich hatte mir alles einfacher vorgestellt und bekam das Gefühl, dass mein Kopf das absichtlich komplizierter macht, um mich überhaupt zum Handeln zu bewegen.
Es vergingen einige Monate, fast Jahre nach der Scheidung, ehe ich die nötige Kraft fand, um wirklich loszulegen. Doch ich hatte noch nicht den richtigen Ort gefunden, an dem ich wohnen konnte – eine Wohnung, die preislich angemessen war und gleichzeitig den Bedürfnissen meines Sohnes entsprach. Er war kein kleines Grundschulkind mehr, sondern ein junger Mann, der seine Zukunft plante und daher viel von meinen Gedanken und Sorgen mitbekam. Ich wusste, dass es nicht ideal war, doch er spürte die Veränderungen viel früher, als dass ich es selbst begriff. Schließlich wurde mir klar, dass es besser wäre, offen mit ihm zu reden – als Mutter zu ihrem heranwachsenden Sohn. Zu meinem Erstaunen setzte er sich sehr reif damit auseinander, und gleichzeitig wuchs meine Angst, ihn mit meinen Belangen zu belasten.
Wohin wird uns unser Weg führen?

Wo werden wir ankommen und können wir dort bleiben? Ist es ein Ort, an dem wir verweilen, weil wir ihn mögen oder weil es keine andere Möglichkeit gibt?
Ein neuer Landkreis, obwohl ich nie aus meinem geliebten kleinen Heimatdorf weg wollte. Die Nähe zur Küste war mir stets wichtig, und nun musste ich sie aufgeben, da es keinen bezahlbaren Wohnraum für uns gab. Wir haben viel zurückgelassen, um flexibler zu sein, und konnten nichts unterbringen. Nun trennten uns einige hundert Kilometer von meiner Familie, meinen Kindern und Enkelkindern, Geschwistern und Freunden, die nicht immer zuverlässig waren. Wir haben viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht und gingen mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn jeder von uns hatte große Verluste zu tragen. Was wir jedoch nicht verlieren konnten, waren die unangenehmen Erfahrungen mit Menschen, die uns angeblich sehr liebten und schätzten. Platz war nicht einmal in der kleinsten Hütte! Erfahrungen, die niemand braucht. Abgesehen von den materiellen Dingen konnten wir die Erinnerungen nicht einfach loslassen; sie blieben und begleiten uns bis heute.

Wir mussten uns daran gewöhnen, dass unser Leben derzeit etwas anders verlief, was jedoch nicht zwangsläufig bedeutete, dass es schlechter werden musste. Natürlich galt es, die Scherben zusammenzulesen, Dinge zu ordnen und neu zu strukturieren. Wir hatten eine Wohnung, die renoviert werden musste, was schrittweise geschehen konnte und immer noch geschieht, da ich schon sehr bald einen Minijob gefunden hatte und mein Sohn wieder zur Schule ging. Die Sommerferien nutzten wir, um vorläufige Lösungen zu finden. Doch danach kam noch vieles andere, denn es war wichtig, unser mentales Gleichgewicht nicht aus den Augen zu verlieren. Warum ich nicht sofort mit dem Schreiben und dem Aufbau eines weiteren Standbeins angefangen habe? Es ließ sich einfach nicht mit meinem Zeitplan vereinbaren, da ich persönliche Bedürfnisse neu ordnen musste. Niemand kann mir erzählen, dass das Leben wartet, bis man alle Aspekte seines Lebens perfekt gestaltet hat. Ich muss zudem auf meine Gesundheit achten, um nicht erneut ernsthaft zu erkranken, und manchmal holt einen die Vergangenheit wieder ein. Meine Gedanken kreisten größtenteils um die Planung für mein Projekt, doch die Fragen des Wie und Wann waren nicht immer klar. Das ist schwer zu erklären, aber wenn man im Flow ist, versteht man, was ich meine.

Die Zeit zwischen meinem Umzug und neuen Herausforderungen hat sich zu einem Neubeginn gewandelt, geprägt von Trauer, Suche, Hoffnung und Freude auf das Neue.
Sind wir angekommen? Auf jeden Fall! Hier fühle ich mich zwar angekommen, spüre jedoch, dass ich woanders hingehöre. Ich bin überzeugt, dass uns eine hoffnungsvolle Zeit des Lernens und Wachsens bevorsteht. Was genau kommt, kann mir niemand sagen, ähnlich wie damals mit 18. Es gibt keine Gewissheit, und das gehört zum Leben dazu.
Nach fast 60 Jahren voller Erfahrungen, von denen ich manche lieber nicht gemacht hätte, bin ich nun bereit zu entscheiden, was ich lernen möchte. Ich habe Motivation gefunden und weiß aus Gesprächen, dass es vielen ähnlich geht. Viele leben ohne konkretes Ziel, abgesehen von dem, was uns letztendlich erwartet. Doch das ist nicht alles! Ich habe gelernt, dass es in jeder Lebensphase viele Möglichkeiten gibt.
Das Lernen geschieht durch Erfahrungen, sowohl gute als auch weniger schöne. Auch Silent Subliminals haben mir geholfen! Wunder geschehen nicht einfach so; sie müssen erarbeitet werden, auch wenn es nicht immer leicht ist.
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